Die Schweizermacher

Die Schweizermacher, Rolf Lyssy

von Rolf Lyssy 1979, 104 min. Abschlussfilm

Zwei Beamte der Kantonspolizei Zürich sind beauftragt, über Anwärter auf das Schweizer Bürgerrecht ein Gutachten zu erstellen, das sich sowohl auf gehei- me Beobachtung wie auch auf of zielle Kontaktaufnahme stützen soll. Die Be- werber entstammen sehr verschiedenen sozialen Verhältnissen und Nationen, was dazu führt, dass unterschiedliche Erwartungen an sie gestellt werden. Es entsteht eine Vielzahl komischer Verwicklungen. Zwischen dem pedantischen, älteren Polizisten und dem jüngeren Berufseinsteiger kommt es wegen ihrer unterschiedlichen Weltsichten zu zunehmenden Konflikten.

Der Film ist sowohl ein schlagend inszenierte Komödie als auch eine Satire auf die schweizerische politische Mentalität. Zusätzlich exponiert er den Generationenkon ikt, der in den 1970er Jahren, genau wie in Deutschland, in großer Schärfe aufbrach. Die beiden Hauptrollen übernahmen Walo Lüönd, einer der unbestritten wichtigsten Schweizer Charakterdarsteller der zweiten Jahrhunderthälfte, und Emil Steinberger, der sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland über Jahrzehnte als Kabarettist bekannt war.

Regie: Rolf Lyssy I Drehbuch: Rolf Lyssy, Christa Maerker
Kamera: Fritz E. Maeder I Darsteller: Walo Lüönd, Emil Steinberger, Wolf- gang Stendar, Claudio Caramaschi, Beatrice Kessler, Hilde Ziegler
Verleih: Frenetic, Zürich
Fassung: Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln

Wachtmeister Zumbühl

Wachtmeister Zumbühl, Urs Odermatt

von Urs Odermatt, 1994, 103 min.
in Anwesenheit des Regisseurs

In einem Dorf im Kanton Nidwalden lebt der Wachtmeister Zumbühl gemeinsam mit seinem Sohn Albin. Zumbühl, ein überkorrekter, manchmal besserwisserisch, ist bei den Honorationen wenig beliebt. Nach einer Intrige quittiert er den Dienst und wechselt den Beruf. Als er seinen Sohn eines schlimmen Verbrechens verdächtigt, gerät Zumbühl in einen Gewissenskonflikt zwischen seinem Rechtsempfinden und der Solidarität gegenüber seinem Sohn.

Das realistische Kriminaldrama ist visuell inspiriert durch die Fotografien von Arnold Odermatt. Der Vater des Regisseurs stand Jahrzehnte lang im Dienste der Nidwaldner Verkehrspolizei und fertigte als begeisterter Fotograf Bilder von Unfallsituationen an. Sein fotografisches Werk hat, mittlerweilen verstanden als Kunstleistung, in den letzten zwanzig Jahren internationale Beachtung erfahren. Der Film feiert in einer neu restaurierten Fassung auf dem Festival seine Uraufführung. In den drei Hauptrollen treten Michael Gwisdek, Anica Dobra und Jürgen Vogel auf, deren Stimmen in Nidwaldner Deutsch synchronisiert wurden.

Parallel findet in Zusammenarbeit mit der Galerie Springer aus Berlin eine Ausstellung mit Fotografien Arnold Odermatts statt, die dieser während der Dreharbeiten zum Film realisierte.

Regie, Drehbuch: Urs Odermatt I Produktion: Rudolf Santschi
Kamera: Rainer Klausmann I Musik: Norbert J. Schneider
Darsteller: Michael Gwisdek, Anica Dobra, Jürgen Vogel, Rolf Hoppe, Ueli Jäggi, Siggi Schwientek, Roeland Wiesnekker
Fassung: Schweizerdeutsch mit deutschen Untertiteln

Restaurierung und Digitalisierung des Filmes durch Kulturwerkstatt Nordwest